„Am Klippenrand“ gewinnt den 22.Würth-Literaturpreis

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25.07.2011

22. Würth-Literaturpreis verliehen

Künzelsau. Im Rahmen einer Matineé ist am Sonntag, 24. Juli, der mit insgesamt 7.500 Euro dotierte 22. Würth-Literaturpreis verliehen worden.
Das Thema der Ausschreibung hatte die Autorin Juli Zeh während der Tübinger Poetik-Dozentur im November 2010 gestellt. Es lautete: „Rosa ist das Grau der Optimisten.“ Prämiert wurden Prosa-Texte mit einer Länge von rund 10.000 Zeichen, die überzeugend eigene sprachliche Wege gehen.

Anke Laufers Geschichte „Am Klippenrand“ erzielte den mit 3.500 Euro dotierten 1. Platz.Literaturpreisverleihung Würth

Aus der Laudatio von Manfred Papst (Ressourtleiter Kultur, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag):

„Der Autorin Anke Laufer, die wir heute auszeichnen dürfen, genügen fünf Seiten, um uns in eine unheimliche Welt zu entführen, die wir so bald nicht mehr vergessen… Die 1965 in Villingen geborene Autorin…versteht sich auf die Magie der Sprache. Mit dem Blick der studierten Ethnologin, die sich in Peru ausgiebig der Feldforschung gewidmet hat, vermittelt sie uns eine unverwandte Sicht aufs Nahe. …Ich stehe hier, meine verehrten Damen und Herren, vor der nicht ganz einfachen Aufgabe, Ihnen eine Geschichte zu preisen, ohne zu viel von ihrem Inhalt – und das heisst hier: von ihrem dunkel glühenden Kern –  zu verraten. Denn Anke Laufers Erzählung „Am Klippenrand“ lebt von einer ungeheuren Spannung. Nicht von der billigen Fusel-Spannung des Kolportageromans, sondern von einer echten, einer inneren Spannung. Jeder Satz ist so formuliert, dass wir den nächsten lesen möchten, und jeder nächste Satz verrät nur gerade so viel, dass die Spannung aufrechterhalten bleibt. …Alle Literatur, die den Namen verdient, handelt von Liebe und Tod. Es gelingt Anke Lauferin ihrer Erzählung „Am Klippenrand“,  auf wenigen Seite den Schuldzusammenhang alles Lebendigen vor uns erstehen zu lassen und eine Welt zu gestalten, die wir sehen und hören, riechen und schmecken können, in der kein Wort zuviel ist und ein jegliches am richtigen Ort.“

Den zweiten Platz teilen sich Anna-Kathrin Warner und Gerhard Dick. Beide Texte wurden mit jeweils 2.000 Euro prämiert. Als ebenso „hintersinnig wie humorvoll“ charakterisierte Laudator Hans-Ulrich Grunder die Erzählung „Monbazillac“ von Gerhard Dick. Laudator Thomas Scheuffelen bescheinigte der Autorin Anna-Kathrin Warner eine sehr genaue Beobachtungsgabe. Elegant sei in dem Text „Schneeland“ der Einsatz der Farben gelöst.

Die Jury des Würth-Literaturpreises bilden: Hans-Ulrich Grunder (Erziehungswissenschaftler, Basel), Dorothee Kimmich (Literaturwissen-schaftlerin und Organisatorin der Poetik-Dozentur, Universität Tübingen), Karl-Heinz Ott (Schriftsteller, Freiburg), Manfred Papst (Leiter der Kulturredaktion, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag), Thomas Scheuffelen (Professor für Literaturwissenschaft, TU Darmstadt). Regie bei der Jury führte Philipp Alexander Ostrowicz (University of Southern Denmark, Odense, Dänemark).

Weitere zwölf Erzählungen wurden mit den Texten der Preisträger in die Anthologie des Würth-Literaturpreises aufgenommen. Der Band, erschienen im Swiridoff-Verlag, Künzelsau, wurde ebenfalls am Sonntag vorgestellt. Die Namen der Autoren lauten: Horst Berger (Rosenheim), Dagmar Dusil (Bam-berg), Andrea Gerster (Freidorf/Thurgau), Annegret Glock (Windischenbach) Birgit Hofmann (Freiburg), Birgit Juresa (Kirchentellinsfurt), Gabriele Kögl (Wien), Que Du Luu (Bielefeld), Barbara Reuschle (Bad Wimpfen), Iris Schmidt (Düsseldorf), Peter Schwendele (Schopfheim), Christoph Steier (Zürich).

Der Würth-Literaturpreis wird in Kooperation mit der Universität Tübingen ausgelobt. Die Tübinger Poetik-Dozentur und der Würth-Literaturpreis sind Projekte der Adolf Würth GmbH & Co KG.

Weitere Informationen unter: www.poetik-dozentur.de

Bei weiteren Fragen:

Philipp Ostrowicz MA

Universität Tübingen

Leitung Würth-Literaturpreis

Deutsches Seminar

Wilhelmstraße 50

72070 Tübingen

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