Die LiteRatten

Die LiteRatten sind eine Gruppe von Autoren aus dem Raum Tübingen und Reutlingen. Gegründet wurde die Gruppe 2005/2006 während eines Jahreslehrgangs zum literarischen Schreiben an der VHS Tübingen. Ich war von Anfang an dabei – und bin heilfroh darüber, denn nicht jeder Autor hat so einen eingeschworenen Haufen guter Kritiker zur Verfügung.

Im Verlauf des zehnjährigen Bestehens der Gruppe haben sich Teilnehmer verabschiedet, neue sind hinzugekommen, dabei hat es Erfolge, Krisen und wunderbare, gemeinsam organisierte Veranstaltungen gegeben. Während manche Visionen und Pläne bis heute nicht verwirklicht wurden (zum Beispiel eine Veröffentlichung der Gruppe – was hauptsächlich unserer gelegentlichen Faulheit zuzuschreiben ist) sind andere Projekte regelmäßig erfolgreich. So die durchaus sportlich wahrgenommene Herausforderung, gemeinsam an Ausschreibungen teilzunehmen, die immer öfter dazu führt, dass einige der Rattennamen gemeinsam in Auswahlanthologien erscheinen.

Das Kerngeschäft der LiteRatten ist die harte und schonungslose Textkritik. Ziel ist es, die Texte zu verbessern und sich gegenseitig voran zu bringen und eben nicht, Lob und Nettigkeiten auszutauschen (beides bekommt man als Gratiszugabe, vorausgesetzt, man hat es wirklich verdient). Was bedeutet, dass man manchmal etwas gefrustet von den Treffen nach Hause fährt – hatte man doch zuvor auf einen großen Wurf gehofft und begeisterte Ach! und Oh! -Rufe. Hinterher ist man dann ernüchtert und auf jeden Fall schlauer.

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Das hört sich jetzt schlimmer an, als es ist, ehrlich. Die Tränen der Enttäuschung sind schnell getrocknet, nachdem die Texte durch die berüchtigte LiteRatten-Mangel gedreht wurden. Immerhin garantiert die Erfahrung der Gruppe, dass persönliche stilistische und thematische Macken und Eigenheiten respektiert und sogar bestärkt  werden. Erfolge werden dann natürlich nicht nur als individuelle Anerkennung, sondern als Bestätigung unserer gemeinsamen Arbeit gefeiert.

Noch ein Hinweis für jeden, der sich für unsere Arbeit interessiert: Die Ratten sind keine offene Gruppe. Nicht weil wir uns für einen elitären Zirkel supererfolgreicher Schriftsteller halten (schön wär´s!), sondern weil es verschiedene Probleme mit sich bringt, neue Mitglieder aufzunehmen. Absolute Anfänger haben es schwer, weil wir kein Schreibseminar sind und viele Dinge nicht (mehr) besprochen und erklärt werden. Manche literarische Genres werden von uns zudem bewusst oder zufällig ausgelassen: So wollen wir uns aus verschiedenen Gründen nicht mit autobiografischen Texten beschäftigen und auch Gedichte werden praktisch nie besprochen.

Wie kommt es dann überhaupt zu Neuaufnahmen?

Sie passieren uns einfach. Über die persönlichen Netzwerke der einzelnen Gruppenmitglieder und gegenseitige Sympathien auf literarischer und menschlicher Ebene. Auf diese Art und Weise ist im Laufe der Jahre ein organisch gewachsener (und zuweilen geschrumpfter) Kreis guter Freunde entstanden, der ein gemeinsames Interesse, das Schreiben, gegen den zuweilen wenig kreativen Alltag verteidigt.

Besuchen Sie die Websites weiterer LiteRatten!

Jutta Schönberg

Heidemarie Köhler

Antonia Spohr

(fotos: Raphaela Weber)

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Gemeinsam mit der Band „Barazi & her Boys“ veranstalten die LiteRatten musikalische Lesungen (zum Beispiel Tübinger Kulturnacht, Vorstadttheater)

Nachtrag: Dazu aufgefordert, Kommentare, Korrekturen und Kritik zu dieser Rattenseite zu liefern, reagierten die Ratten mit folgenden Einwürfen. Typisch! 😉 :

…du schreibst mit viel Herzlichkeit und Warmherzigkeit, aber trotzdem informativ und sachgerecht über uns LiteRatten. Vielen Dank!

….am Ende des ersten Absatzes steht „Verfgügung“…

…“dabei es hat Erfolge, Krisen und wunderbare, gemeinsam organisierte Veranstaltungen gegeben“ (schöner Yoda, den Du da gebaut hast)

…Krönung des Klugscheiß folgt hier: Zwischen „Nettigkeiten“ und „auszutauschen“ im dritten Absatz ist ein doppelter Abstand. Ha!

…Kannst Du im 2. Absatz das eine „gemeinsam“ vielleicht durch „zusammen“ ersetzen? Die Wiederholung ist so nah.

… in Absatz 3 mit dem Ziel steht: unsere Texte zu verbessern und sich gegenseitig voran zu bringen. Das hakt in meinen Ohren grammatikalisch: entweder „(ohne Possessivpronomen) Texte zu verbessern und sich gegenseitig voran zu bringen“ oder „unsere Texte zu verbessern und uns gegenseitig voran zu bringen“

…Gutes habe ich natürlich nicht zu sagen, weil (a) Schwabe und (b) „Das
Kerngeschäft der LiteRatten ist die harte und schonungslose Textkritik.“…

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