„Die Irritation“ – Der Film

Nach der Titelstory meines Erzählungsbandes entsteht zur Zeit ein Film. Ich bedanke mich herzlich bei dem jungen Team um Johannes Pfau vom Bayerischen Rundfunk, das mich meine Geschichte mit ganz neuen Augen sehen lässt.

Darsteller sind: Beate Kellmann, Hannah Baus, Fabian Bäcker, Dieter Rupp, Sebastian Dorn, Maske: Tamara Buschendorf, Ton: Fabian Stoffers, Aufnahmeleitung, Transport: Ramona Kisiela, Licht, Bühne, Fotografie: Konstantin Höhne und Lena Eser. Drehbuch, Regie, Kamera, Produktion & Schnitt: Johannes Pfau

Meine Geschichte wurde ans Ufer der Isar verlegt, wo ich an einem kühlen Junitag bei den Dreharbeiten zu Gast sein durfte.

Fotos: © Konstantin Höhne, Elodie Cruz, Anke Laufer

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„An einem Morgen im späten Juni 2010 fiel eine junge Frau von der Fähre Pride of Canterbury in den Ärmelkanal.“

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„Die Passagierlisten sind überprüft worden, die Polizei befragt seit zwei Tagen Personal und Mitreisende, die sich im Warteraum drängen. Trotzdem konnten die Personalien der jungen Frau nicht festgestellt werden.“

„Sie stand lange reglos am Geländer und sah zu, wie sich die Konturen der englischen Küste allmählich auflösten, um schließlich ihren Blick auf das Wasser zu senken.“K1024_P1070719„Sie war schön, wirkte jedoch ausgezehrt, als läge eine große Anstrengung hinter ihr. Gleichzeitig flackerte ihr langes, hellblondes Haar im Wind wie ein Leuchtfeuer und zog die Aufmerksamkeit der umstehenden Männer auf sich.“ Weiterlesen „„Die Irritation“ – Der Film“

Keine Literatur zum Einschlafen

Nicht ohne Stolz darf ich berichten, 2014 mit zum „Schwarzwälder Hausschatz“ zu gehören, der seit vielen Jahren „Historisches, Heimatkundliches, Unterhaltendes aus der und über die schwäbischalemannische Region“ versammelt. Unter dem Titel „Keine Literatur zum Einschlafen“  hat Michael J.H. Zimmermann hat ein engagiertes Porträt meiner Arbeit verfasst. Dabei beschränkte er sich nicht nur auf die Schriftstellerei, sondern erwies auch einigen meiner Fotografien die Ehre der Erstveröffentlichung. Dass der Schwarzwälder Hausschatz („Ein Kalender und Nachschlagebuch für Jedermann. Mit Mondkalender“) trotz seines auf den ersten Blick der Tradition verpflichteten Konzepts ganz und gar nicht verstaubt daherkommt, zeigt unter anderem die Auswahl dieser Bilder, die Industriebrachen und Streetart ebenso thematisieren wie zufällige und intime Einblicke in ansonsten in Seitenstraßen verborgenes Alltagsleben – hierzulande wie anderswo.

Aus dem Porträt:

„Stilsicher, einfühlsam, abgründig sind die meist düsteren Meistererzählungen einer guten Psychologin.“

„Magisch schlagen Laufers Geschichten mit Tiefgang und Unterhaltungswert den Leser in Bann…“

„Unverkennbar ist der Einfluss der lateinamerikanischen Literatur mit Autoren wie Jorge Luis Borges und Julio Florencio Cortázar und der angelsächsischen Erzähltradition. Verdankte die Autorin ihren schwarzen Humor nicht der im Schwäbischen geübten Beobachtungsgabe, möchte man ihn für eine Anleihe bei den Briten halten.“

„Mehrfaches Lesen der aspektereichen „short stories“ wird einen nicht reuen: Nie ist es langweilig, dieser Schriftstellerin auf die Schliche zu kommen…“

Michael J.H. Zimmermann: Keine Literatur zum Einschlafen. Porträt der preisgekrönten Schriftstellerin Anke Laufer aus Villingen. In:

Der „Schwarzwälder Hausschatz. Ein Kalender und Nachschlagebuch für Jedermann. Mit Mondkalender“ –  für 6,30 Euro plus Versand HIER zu beziehen

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Freitag der 13., 2013

13.9.2013. Eine sehr schöne und gut besuchte Lesung in meiner alten Heimat – genauer: in der Stadtbibliothk Villingen-Schwenningen. Im Vorfeld führte Dieter Zanger ein Gespräch mit mir, dessen Aufzeichnung  HIER zu finden ist.  Kein Geheimnis: Dieter Zanger (Bass) ist nicht nur Mitarbeiter der Stadtbibliothek, sondern neben Florian Eppinger  (Trompete) und Ralf Ketterer (Gitarre) auch Mitglied der „Old Harpics“), eines Jazztrios, das meine Texte mal schräg und düster, mal groovy und heiter, mal mit dunklen und bluesorientierten Stücken interpretierte. Eine Nachlese findet sich auch im Schwarzwälder Boten. Ich bedanke mich noch einmal bei der Band, beim Team der Stadtbibliothek und allen, die beim Umbau und Bücherverkauf dabei waren und vor allem beim interessierten Publikum.

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Lesungstermine im August und September

„Unter dem Rhabarber – Liebe und Mord gleich nebenan“

Lesung im Literaturcafé, Kunsthalle Tübingen

Am Dienstag, dem 6.8.2013 lese ich im Literaturcafé in der Kunsthalle Tübingen im Rahmen der Reihe „Literatur am Nachmittag“  aus meinen Texten.

Zeit:  15.00 – 16.30 Uhr

Philosophenweg 76  – erreichbar mit den Buslinien 5 – 13 -17

http://www.literaturcafe-tuebingen.de/

http://www.stadtseniorenrat-tuebingen.de/Daten/dauernd/Literaturcafe.htm

„Unheimliche Todesfälle und andere Irritationen“ – Lesung mit Anke Laufer und den ‚Old Harpics‘ im „Höfle“ der Stadtbibliothek am Münster, Villingen

Am 13.9.2013 lese ich in meiner Heimatstadt Villingen aus meinem Buch „Die Irritation – 21 Stories“.

Begleitet werde ich musikalisch erstmals von den „old harpics“, einem Jazztrio, das eigens für den Anlass gegründet wurde, bestehend aus Florian Eppinger (Trompete), Ralf Ketterer (Gitarre) und Dieter Zanger (Bass). Stories und Musik – mal groovy, mal düster, mal schräg  –  Gänsehaut garantiert!

Fr, 13.9.2013, Stadtbibliothek am Münster/Höfle, 18.30 Uhr, Eintritt 5 €

Karten können beim Veranstalter reserviert werden.

Stadtbibliothek am Münster
Kanzleigasse 4
78050 Villingen-Schwenningen
Telefon 07721 / 82-2262
Telefax 07721 / 82-2267
E-Mail: bibliothek@villingen-schwenningen.de

http://www.villingen-schwenningen.de/bildung/stadtbibliothek.html

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© old harpics, privat

Litterae Artesque präsentiert…

…eine neue Rezension von Anne Parden zu meinem Erzählungsband „Die Irritation- 21 Stories“

„Einige der Geschichten sind berührend, manche kafkaesk-verwirrend, andere beunruhigend oder gruselig. Doch allen ist gemein, dass sie nachwirken, einen nicht sofort loslassen.
Dies ist kein schnell zu lesendes Buch, da jede einzelne Geschichte ihren Raum und ihre Zeit fordert. Dafür ist es ein Buch mit 21 Überraschungspäckchen, die sich zu öffnen lohnen. (…) Insgesamt ein beeindruckendes Buch, das in jedem Fall zum wiederholten Lesen einlädt. Und neugierig macht auf weitere Publikationen der Autorin.
Eine klare Leseempfehlung für alle, die einem Ausflug in den Bereich anspruchsvoller Literatur nicht abgeneigt sind…“

Die vollständige Rezension findet sich in voller Länge im obengenannten Blog  „Litterae Artesque“

sowie auf lovelybooks

und buchgesichter.de

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„Die Irritation“ in Brüssel

foto © Börsenverein, Landesverband Baden-Württemberg


8. Mai bis 9. Juni 2013
Die Vertretung des Landes Baden-Württemberg in Brüssel wird einmal jährlich zur Anlaufstelle für Literaturfreunde. In der Galerie der Landesvertretung werden Bücher aus Deutschland präsentiert, darunter die Ausstellung „Autoren aus Baden-Württemberg und ihre Bücher“.

Mit dabei ist in diesem Jahr „Die Irritation“

foto: Elodie Cruz, Mai 2012

Bücher aus Baden-Württemberg sind in der Vergangenheit schon mehrfach durch die Welt gereist – u.a. nach Helsinki, Johannesburg, Seoul oder Bangkok – mit diesen Ausstellungen an besonderen Orten der Welt leiste man internationale Kulturarbeit, so der Verband.

„…a faint cold fear…“

Karl-Heinz Heidtmann, einer der amazon Top-500 Rezensenten, hat  sich „Die Irritation“ zu Gemüte geführt und schreibt unter dem Titel: „…a faint cold fear…“  unter anderem:

„Die Sprache der Autorin ist klar, klarer als manch eine ihrer Geschichten, die den Leser ratlos zurücklassen – und dann in der Tat „irritierend“ – oft im Sinne von gruselig – sind.  Vielleicht muss man besonders diese ein zweites Mal, aufmerksamer als beim ersten Mal, lesen? Bereits Rousseau setzte da schon strenge Maßstäbe:
`Ich mache den Leser darauf aufmerksam, daß dieses Kapitel bedächtig zu lesen ist. Ich besitze nicht die Kunst, für jemand klar zu sein, der nicht aufmerksam sein will.´ Doch wie nur konnte die Autorin sich solche Geschichten erdenken? Ist das wirklich alles Fabuliererei? Welch albtraumhafte Phantasie! Bei Martin Walser konnte man einmal lesen:
`In meinen Büchern kann ich schreiben, was ich niemals sagen würde. Das Schreiben ist ein Entblößungs-Verbergungs-Vorgang: Nur weil ich mich verberge in irgendeiner Figur, kann ich weit gehen.´ Doch die Autorin behauptet: Alles Fiktion! Der Leser ist erleichtert.“

Die gesamte Rezension ist nachzulesen unter: http://www.meinebuecher.net/2013/04/anke-laufer-die-irritation/   sowie auf amazon  unter:

http://www.amazon.de/product-reviews/3935259301/ref=cm_cr_dp_synop?ie=UTF8&showViewpoints=0&sortBy=bySubmissionDateDescending#R18WU2R2127KD9

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„Skorpione, indigoblau“ – Radioaufnahme zum Tag der Bücherverbrennung am 10.Mai

Am 10.Mai 2013 jährt sich die nationalsozialistische Bücherverbrennung zum 80sten Mal. In Stuttgart wird es dazu viele Aktionen geben.

Das Freie Radio für Stuttgart wird am 5.5. und am am  10.Mai einen Programmschwerpunkt zum Thema setzen. Dafür sind Autoren aufgerufen worden, Texte für die Sendungen zu lesen – ob aus damals verbrannten Büchern oder eigenen  Texten, die sich mit dem Thema Zensur und verfolgter Literatur beschäftigen. Das Schriftstellerhaus hat im Vorfeld seine Räumlichkeiten für die Aufnahmen zur Verfügung gestellt.

Am Dienstag, dem 19.März habe ich im Schriftstellerhaus eine Erzählung aus „Die Irritation“ aufgenommen, die am 5.5. 2013 um 15.oo Uhr gesendet wird. Sendungsdetails unter: http://www.freies-radio.de/sendungsdetails/201305051500

Das Freie Radio Stuttgart ist auch per Internet als Livestream und über eine App auch mobil auf dem Smartphone zu empfangen. Hier der Link zum Empfang: http://www.freies-radio.de/empfang

„Skorpione, indigoblau“

In der Erzählung geht es um eine Schriftstellerin, die während des Aufenhalts in einem autoritär regierten Land das Werk eines vom Regime verfolgten Autors entdeckt. Ihre Identifkation mit dem inhaftierten Kollegen lässt sie nicht nur selbst ins Fadenkreuz der Behörden geraten, sondern führt sie auf einen Weg, auf dem sich Realität und Fiktion vermischen. Das Surreale bahnt sich unaufhaltsam seinen Weg in den weißen Bungalow, den sie zusammen mit ihrem Mann und ihrem einheimischen Dienstmädchen Dora bewohnt, dem sie ausgerechnet anhand der verbotenen Bücher das Lesen beibringt.

Das war, bevor ich Alvaro Grey entdeckte. Ich wusste damals nur sehr wenig über ihn, hatte nur gerüchteweise gehört, dass er eingesperrt worden war, nachdem er es gewagt hatte, diese eine, unerhörte Erzählung zu schreiben und zu veröffentlichen. Man hat seither alles versucht, den Text verschwinden zu lassen, ihn endgültig auszulöschen, aber er taucht immer wieder auf, kursiert in Form von Dateien, Flugblättern, es gibt sogar Leute, die ihn auswendig lernen und mündlich weitergeben. Was rede ich da, das wissen Sie natürlich. Aber haben Sie ihn gelesen? Nein, das haben Sie sicher nicht. Sie sollten es tun. (…)  Aber es sind nicht die Geschichten, verstehen Sie, das wirklich Einzigartige an Grey sind nicht sie, ist nicht einmal seine Furchtlosigkeit. Es ist diese Stimme. Es ist die Art, wie seine Worte sich auf der Buchseite in Bewegung setzen und sich die Sätze beim neuerlichen Lesen in etwas ganz anderes verwandeln. Wissen Sie, ich habe überall nach seinen Büchern gesucht. Ich habe jedes Antiquariat, jede Auslage der Straßenhändler, jeden Flohmarkt durchkämmt. Ich fand nur wenige Exemplare, aber einige hatte die Zensur bei den Säuberungen wohl übersehen.

(…)  Ich erinnere mich, wie Dora und ich an einem besonders heißen Nachmittag auf dem Bett hockten und sie, immer noch stockend, aus seiner Südpolnovelle vorlas. Alvaro Grey ist Zeit seines Lebens nie mit Kälte, Eis und Schnee in Berührung gekommen. Man hat ihm nie erlaubt, das Land zu verlassen. Also beschrieb er etwas ihm vollkommen Fremdes. Seine Worte waren kühn, kristallin, bis zum Bersten aufgeladen mit Bedeutsamkeit. Doras dunkle, heisere Stimme verband sich an diesem Tag mit Greys Sätzen zu einem eigenartigen, hypnotischen Zweiklang. Als Dora aus dem letzten Kapitel las, in dem der eisige Tod der Männer um Robert F.Scott beschrieben wird, ließ mich eine Bewegung am Rand meines Gesichtsfeldes aufschrecken. Ich blickte über den Bettrand auf den Fußboden hinab. Die Skorpione bildeten einen wogenden Teppich aus blauschimmernden Panzern. Ihre Schwänze zuckten angriffslustig. Sie waren sich nicht einig, weder über Satzstellungen, Einzelheiten, noch den Sinn des grausamen Endes. Sie kamen nicht an uns heran, stachen sich jedoch gegenseitig. Es war ein furchtbares Gemetzel.

Ich weiß noch wie Dora am Ende der Unterrichtsstunde einen Besen holte und die toten Exemplare wegkehrte. Als alles sauber war, streckte sie mir ihre Hand hin, half mir vom Bett herunter und wir gingen in die Küche, um Kaffee zu trinken.“

a.l., Bogotá, August 2011

a.l., Bogotá, August 2011

 

Platz drei der Bestenliste für „Die Irritation“

Das Wiener Büchermagazin Eselsohren hat seine Bestenliste aus 2012 zusammengestellt. „Die Irritation“ ist dabei auf Platz drei gelandet – mitten zwischen Büchern der großen Publikumsverlage und den Namen großer internationaler Kollegen. Die Autorin und der Verlag freuen sich sehr über die Auszeichnung und auch darüber, dass es bei Eselsohren Rezensenten gibt, die auch Büchern aus kleinen und unabhängigen Verlagen ihre Aufmerksamkeit widmen.

Zur Bestenliste geht es hier

foto: Elodie Cruz