Vom Fußball und Hollywood

Heute ist es so weit: Es wird sich erweisen, ob es für unsere Nationalmannschaft ein Happy End oder doch eine dramatische Wendung geben wird, die sich der Autor bis ganz zuletzt aufgehoben hat. Wäre der Fußballgott ein Schriftsteller und ich eine Literaturkritikerin so müsste ich angesichts dieser Weltmeisterschaft in Lobeshymnen ausbrechen, denn sie hat uns alles geboten, was eine gut erzählte Geschichte ausmacht. Schon vor Beginn das Aufbegehren der durch das Spektaktel Benachteiligten, der Sturz einstiger Helden zum Auftakt, dann große Gesten und flatternde Banner, sowohl gerechte als auch ruchlose Szenen auf dem Schlachtfeld, ehrliche Tränen und falsche Töne, Verbannung und Verletzungen, Jubel und  Ekstase.

Und nun also der große Showdown.  Zur Hölle mit der Tatsache, dass eine letzte Wendung für die Geschichte besser wäre. Zur Hölle mit dem Anspruch. Ich will Hollywood. Ich will mein Happy End.

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