„Ha, Bauer, dass ich nicht lach! Bloß Silos, Förderbänder und fährt den ganzen Tag mit dem Gabelstapler auf dem Hof rum. Fabrikbesitzer sind das, der und die Frau. Die Rindviecher das ganze Jahr im Stall, Schwänze anbunden, den Kopf im Trog. Nicht wie der Leibsele und seine Karla früher. Krummgschafft hat die Karla sich. Jede Henne hat bei ihr einen Namen gehabt, einer schöner als der andere. Sind so schnell grau geworden, ihre schönen blonden Haar. Ein Unglück wars, dass sie hat keine Kinder kriegen können. Kein schönes Leben hab ich ihr gemacht, der Karla. Krank geworden ist sie am End und still. Aber wo sie die Rindviecher hat hergeben müssen, da hat sie Rotz und Wasser g´heult.“
(Leibseles letzter Sommer. In: Wege auf dem Land. Neue Geschichten und Gedichte aus Baden-Württemberg. Silberburg-Verlag, Tübingen, 2007)