Meine Geschichte „Self-made-Superman“ ist unter den 23 für die Endauswahl vorgesehenen Texten beim Münchner Kurzgeschichtenwettbewerb 2015. Nach Angaben der Veranstalter wurden in diesem Jahr über 1000 Beiträge eingereicht.
Die Jury besteht aus Micha Schachner (Lektorin Droemer-Knaur), Annette Walter (Lektorin Deutsche Verlags-Anstalt), Prof. Kathrin Bleuler (Universität Salzburg), Dr. Uwe Kullnick (Freier Deutscher Autorenverband) und Heike Hauf (freie Lektorin). Die Jury wird bis Anfang November vier der Geschichten für eine Lesung aus, die am 21. November in München stattfindet. Unter: http://www.zuendeln.de/?page_id=1937) kann man sich einen Platz an einem der Tische sichern. Jeder Text wird erst musikalisch (live) eingeführt, dann von Schauspielern gelesen, schließlich von einem Koch in einem Menügang interpretiert. Es wird also vier solcher Gänge geben. Das Publikum wählt zum Schluss den Sieger, der das Preisgeld (1000 Euro) und ein verlängertes Wochenendstipendium in einem von den Veranstaltern noch nicht bekannt gegebenen Elfenbeinturm gewinnt, sowie (Zitat) „auflagenstark veröffentlicht“ wird. Zusätzlich vergibt der Freie Deutsche Autorenverband Bayern (FDA, www.fda-lv-bayern.de) den Jurypreis (250 Euro). Die Autoren der Siegerrunde werden zur Autorenlesung und zum Lesungsabend nach München eingeladen.
Natürlich gehe ich nicht davon aus, dass ich unter den Preisträgern bin – die Auswahl von 23 aus über tausend Texten verspricht eine überaus harte Konkurrenz und mein Superman ist (das muss ich zugeben) ein durchaus zwiespältiger Charakter, mit dem man sich nicht so recht identifizieren mag. Zudem werden im Verlauf der Geschichte durchaus unappetitliche Dinge erzählt, die mit einem gestrandeten Pottwal und dessen Penis zu tun haben. Hier nur so viel:
„Ist nur so eine Macke von mir. Ich habe noch nie jemanden gerettet. Vor dem Tod oder so. Würde ich gerne, es hat sich nur noch nichts ergeben.“
„Hört sich an, als hätten Sie jede Menge Zeit.“
„Ich hab eine Spendenhotline und eine Mitgliedschaft.“ Er schob eine blaurote Visitenkarte über den Tisch. Fünf Pfund für Superman, las ich, dahinter eine Telefon- und eine Kontonummer.
„Er lebt davon, dass er ein netter Kerl ist“, sagte Fred, während er sich die Hände wusch.
„Neuartiges Geschäftskonzept. Es reicht gerade so, damit ich über die Runden komme. Die Arbeit macht nicht reich, aber dafür zufrieden. Die meiste Zeit, wenigstens.“ Jetzt schwieg er. Endlich.
